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Writer's pictureSilvio Zuellig

Die Kunst des Reisens - Ein Test Trip nach Marokko

Updated: Oct 27, 2020

Mit Brand-neuen E-Bikes und einem noch nicht einmal aus der Taufe gehobenen Fernreisemobil starteten wir unsere Probetour in die Wüste. Und kamen mit erstaunlichen Erkenntnissen zurück.


Susanne Brüsch und Silvio Züllig in Marokko auf Probetour ihres Fernreisemobils und brandneuer E-Bikes von HNF Nicolai


Wieso Marokko? Wir wollen unser neues Material ausprobieren. Das Zusammenspiel zwischen uns zweien soll sich entfalten, unser Setting soll getestet werden. Auf diesem Trip geht es uns darum, unsere Lebens- und Reise-Infrastruktur bei unterschiedlichsten Bedingungen zum Einsatz zu bringen, auch abseits befestigter Strassen und festgetretener Wege.


Diese Infrastruktur besteht aus zwei brandneuen, hochwertigen Elektro-Mountainbikes, dem Gegenstand unseres Jobs und unserer Passion, in Symbiose mit unserem Zuhause, dem Allrad-Fernreisemobil, welches uns als Basis, Begleitfahrzeug, Werkstatt und Büro dient.

Der Probelauf für unser erstes gemeinsame Projekt E-Traction – The Trip!


Dafür wollen wir unseren Rhythmus finden, etwas Routine entwickeln. Und wenn es möglich ist, dabei erst noch dem nasskalten Winter in Deutschland und der Schweiz zu entfliehen, um so besser. Deshalb Marokko: geeignet und naheliegend, auch im wortwörtlichen Sinn.



Um es vorweg zu nehmen: Das ist auch alles geschehen, wir haben unser Ziel erreicht, sogar mehr noch als erwartet. Jedoch ist es erstens anders gekommen und zweitens als beabsichtigt, und gerade das ist ein essenzieller Aspekt des Reisens, wie wir meinen. Und die Kunst besteht darin, das -, und sich darauf ein zu lassen.



Der Weg zum Ziel


Der Start verlief in zweit Etappen: Erstens Berlin Mitte November letzten Jahres, der bisherigen Homebase von Susanne. Zweitens Zürich Mitte Dezember, dasselbe für Silvio.

Herrlich, das Gefühl, nach langer Vorbereitungszeit nun endlich los zu kommen!


Über Italien kommen wir an Frankreichs Mittelmeerküste und verbringen Weihnachten an der wärmenden Sonne der Camargue. Bis wir in den Pyrenäen die Grenze zu Spanien erreichen, haben wir schon einige Tage die Vielfalt des südlichen Frankreichs durchfahren und auf einigen Strecken unsere Pedelecs eingeweiht.





Nach einer langen Nacht zum Jahreswechsel an der Costa Blanca folgen wir der spanischen Mittelmeerküste zügig weiter Richtung Süden. In Andalusien verlangsamen wir das Reisetempo und verweilen in der Sierra Nevada. Zu abwechslungsreich und faszinierend die Landschaft, zu perfekt das Wetter, um da einfach durch zu fahren. Denn der Weg ist das Ziel, nicht?




Anfang Januar bei milden Temperaturen und glasklarer Fernsicht mit unseren Bikes auf über 2700m auf dem Gipfel des Mulhacén zu stehen ist jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis.

Besuche in den Städten Barcelona, Granada, in der Britischen Enklave Gibraltar und Tarifa vervollständigen die Eindrücke des ersten Teils unserer Reise.




Afrika


Schon kurz nach Ankunft auf dem südlichen Kontinent zeigt sich: Marokko ist ein Hit!

Land und Leute, Freundlichkeit, Infrastrukturen, Landschaft, Essen, einfach alles stimmt. Sogar die Sicherheit ist besser als in vielen europäischen Ländern.





Nach den ersten Tagen kommen wir unvermittelt an den Rand der Sahara, in die Wüste, sind davon vollauf begeistert, und wollen gar nicht mehr weg. Vielfältig und abwechslungsreich, freundlich und einladend erleben wir diese Region. Wir geniessen die endlose Weite, den vielen Platz und das im Januar höchst angenehme Klima.

Schon die Strecke hierher, durch Frankreich und Spanien, war geprägt von reizvoller Landschaft und überaus freundlichem, mildem Wetter, weshalb wir mehr und länger unterwegs waren als beabsichtigt. Und Marokko toppt die guten Bedingungen sogar noch. Uns packt das Reisefieber, die Lust vorwärts zu kommen, wir können nichts dagegen machen...



Und da haben wir’s, es kommt eben erstens anders und zweitens als beabsichtigt: Anstatt schön brav bei der Arbeit zu bleiben, die wir uns vorgenommen haben, zieht es uns weg vom Rechner. Neugier und Abenteuerlust wollen uns leiten …


Wir wagen uns mit dem Reisemobil weg von den guten auf die schlechten Strassen, weg von den Strassen auf die Pisten und ins Gelände, auf den Sand und sogar in die Dünen hinein.





Abwechselnd legen wir auch schöne Strecken durch eindrückliche Täler mit den Rädern zurück. Glasklare Luft, gutes Licht und imposante Motive animieren uns zum Fotografieren. Zudem erkunden wir das Land soweit unser Zeitplan es zulässt, finden fast immer wunderschöne Schlafplätze und geniessen die Sonnenuntergänge auf dem Dach unseres Trucks, während was Leckeres in der Tagine auf dem Holzfeuer brutzelt...

Ach, wir könnten ewig so weiter machen!




Dann kommt der Tag, an dem wir den südlichsten und damit den Wende-Punkt unserer Reise erreicht haben und aus der Wüste nordwärts in die Berge fahren. Selbst an der Atlantikküste finden wir noch abgelegene Wildnis, bevor wir zurück in der Zivilisation noch einige kleinere und grössere Orte besuchen - Marrakesch darf natürlich nicht fehlen, um die Eindrücke dieses fantastischen Landes abrunden.




Zum Abschluss ganz im Norden parken wir im Bauch der Fähre, welche uns komfortabel hoch bis nach Genua bringt.



Im Gepäck


Wir bringen ein grosses Pack Souvenirs zurück nach Europa, in Form von vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnissen.


Wir sind absolut beeindruckt, was unser Reisemobil alles kann, wie gut es sich auch im unwegsamen Gelände fährt und sogar auf weichem Sand voran kommt. Elefantino, wie wir den Truck authentisch und stilvoll mit Sahara-Sand getauft haben, fühlt sich auf quasi heimischem, afrikanischem Boden spürbar in seinem Element.



Die E-Mountainbikes begeistern durch hervorragende Eigenschaften auf jedem Terrain, Freude pur sie zu fahren, macht Lust auf mehr!



Die Wüste hat’s uns angetan. Infiziert, gewissermassen, freuen wir uns, wieder dahin zu kommen. Nicht nur, aber auch gerne wieder in Marokko.

Aus der Vielseitigkeit dieser zwei Reisemonate ergaben sich die unterschiedlichsten Situationen. Dabei ist das Backoffice wie gesagt etwas zu kurz gekommen, zugegeben. Von grösstem Wert jedoch sind die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir für unser Setting gesammelt haben! Ob es darum geht Profession und Passion, Arbeit und Reisen zu verbinden, oder den Flow von zwei Individuen zu koordinieren und Vertrautheit mit der Technik zu fördern – wir sind grosse Schritte vorangekommen. Wir haben Rhythmus gefunden und Routine entwickelt.

Ja, so kam es erstens anders und zweitens als erhofft: Es kam noch besser!




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